Die Europäische Union steht vor bedeutenden Veränderungen mit der Einführung des neuen KI Acts und dem geplanten Vermögensregister. Beide Maßnahmen zielen darauf ab, Sicherheit und Transparenz zu erhöhen, werfen jedoch erhebliche Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Bürgerrechten auf. Es geht hier nicht nur um die Regulierung von KI, sondern um die Überwachung sämtlicher biometrischer Daten und deren Echtzeitauswertung. Dazu gehören Körpertemperatur, Gesten, Mikromimik und sogar Mundbewegungen. Die Anzahl und Ausstattung der verwendeten Kameras könnte es ermöglichen, Eingaben auf Smartphones zu überwachen. Es ist wichtig, sich über die weitreichenden Auswirkungen dieser Gesetze Gedanken zu machen.
1. Unklare Formulierungen und Konjunktive: Der neue EU KI Act verwendet häufig Konjunktive wie "sollte", was Spielraum für Interpretationen und mögliche Umgehungen der Regeln lässt. Diese schwammigen Formulierungen könnten die effektive Kontrolle und Regulierung erschweren. Zwei Beispiele aus dem Gesetzestext verdeutlichen dies:
- "Darüber hinaus sollte die Verwendung biometrischer Echtzeit-Fernidentifizierungssysteme in öffentlich zugänglichen Räumen für die Zwecke der Strafverfolgung nur eingesetzt werden, um die Identität der speziell betroffenen Person zu bestätigen."
- "Jede Verwendung biometrischer Echtzeit-Fernidentifizierungssysteme in öffentlich zugänglichen Räumen zu Strafverfolgungszwecken sollte einer ausdrücklichen spezifischen Genehmigung durch eine Justizbehörde oder eine unabhängige Verwaltungsbehörde unterliegen."
Besonders problematisch ist hier, dass es nunmehr keinen gerichtlichen Beschluss mehr benötigt, da eine Strafverfolgungsbehörden dies veranlassen kann. Das wiederholte "sollte" in diesen Formulierungen lässt erhebliche Unsicherheiten und potenzielle Missbrauchsmöglichkeiten offen.
2. Weitreichende Überwachungsbefugnisse: Der Einsatz biometrischer Echtzeit-Fernidentifizierungssysteme wird unter vagen Bedingungen erlaubt, die leicht missbraucht werden könnten. Bereits der Verdacht auf Straftaten, die mit mindestens vier Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden können, rechtfertigt umfassende Überwachungsmaßnahmen. Dies bedeutet, dass sogar für weniger schwerwiegende Straftaten, wie Betrug, der ebenfalls mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden kann, biometrische Überwachungssysteme eingesetzt werden könnten. Dies ist ein autokratischer Eingriff, der in nichts den Maßnahmen in China nachsteht, aber unter dem Deckmantel der Demokratie eingeführt wird.
3. Schwache Kontrollmechanismen: Ausnahmen von den Genehmigungsverfahren und die Möglichkeit der nachträglichen Genehmigung bergen das Risiko von Missbrauch und unzureichender Überwachung. In dringenden Fällen kann die Genehmigung nachträglich innerhalb von 24 Stunden eingeholt werden, was eine präventive Kontrolle nahezu unmöglich macht. Aber selbst bei den 24 Stunden ist weiterhin von 'sollte' die Rede: 'Darüber hinaus sollte die Strafverfolgungsbehörde in solchen Fällen eine solche Genehmigung beantragen und die Gründe dafür angeben, warum sie sie nicht früher, unverzüglich, spätestens jedoch innerhalb von 24 Stunden beantragen konnte.' Es gibt also überhaupt keine Sanktionen, falls gegen diese 24 Stunden verstoßen würde. Und selbst im Falle, dass es keine Genehmigung gäbe, wird wieder nur gesagt: 'Wird eine solche Genehmigung abgelehnt, sollte die Verwendung biometrischer Echtzeit-Identifizierungssysteme, die mit dieser Genehmigung verbunden sind, mit sofortiger Wirkung eingestellt werden.' Strafverfolgungsbehörden sind zudem keine Gerichte, sondern eben Polizei, BKA, LKA, Staatsanwaltschaft, Zoll und Steuerfahndung.
Die Ziffern 32-35 des EU KI Acts enthalten all diese Regelungen. Lesen Sie den vollständigen Text hier.
Das geplante EU-Vermögensregister: Ein Schritt zur weiteren Überwachung?
1. Überwachung von Bargeldtransaktionen: Bereits ab 3.000 Euro müssen Verkäufer- und Käuferdaten erfasst werden. Transaktionen über 10.000 Euro in bar sind gänzlich verboten. Diese Maßnahmen eröffnen die Tür zur umfassenden Überwachung aller finanziellen Transaktionen der Bürger.
2. Vermögensregister: Das Register soll sämtliche Vermögenswerte aller EU-Bürger erfassen, wobei eine Grenze von 200.000 Euro im Raum steht. Diese Grenze ist jedoch irreführend, da bereits alle Bargeldgeschäfte ab 3.000 Euro aufgezeichnet werden. Damit wird de facto jeder Bürger überwacht, was einer umfassenden digitalen Kontrolle gleichkommt.
Fazit
Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die EU auf dem Weg zu einem Überwachungsstaat ist, der in nichts den Maßnahmen autoritärer Regime nachsteht. Dies steht im Widerspruch zu den demokratischen Prinzipien und den Freiheitsrechten, die die EU eigentlich schützen sollte. Es ist an der Zeit, diese Maßnahmen kritisch zu hinterfragen und den Schutz der Bürgerrechte in den Vordergrund zu stellen.
Quellen:
EN
The European Union faces significant changes with the introduction of the new AI Act and the planned asset registry. Both measures aim to increase security and transparency but raise substantial concerns regarding data protection and civil rights. This is not just about regulating AI but monitoring all biometric data and its real-time analysis. This includes body temperature, gestures, micro-expressions, and even mouth movements. The number and configuration of cameras used could potentially allow for the monitoring of inputs on smartphones. It is important to consider the far-reaching implications of these laws.
- Unclear Phrasing and Use of Subjunctives: The new EU AI Act frequently uses subjunctives such as "should," which allows room for interpretations and potential circumventions of the rules. These ambiguous phrases could complicate effective control and regulation. Two examples from the legislative text illustrate this:
"Furthermore, the use of biometric real-time remote identification systems in publicly accessible spaces for the purposes of law enforcement should only be employed to confirm the identity of the specific person concerned."
"Any use of biometric real-time remote identification systems in publicly accessible spaces for law enforcement purposes should be subject to explicit specific authorization by a judicial authority or an independent administrative authority."
Particularly problematic is that a court order is no longer required, as law enforcement authorities can now initiate this themselves. The repeated "should" in these formulations leaves significant uncertainties and potential for abuse open.
- Extensive Surveillance Powers: The deployment of biometric real-time remote identification systems is permitted under vague conditions that could easily be abused. Merely the suspicion of crimes punishable by at least four years of imprisonment justifies comprehensive surveillance measures. This means that even for less severe crimes, such as fraud, which is also punishable by up to five years in prison, biometric surveillance systems could be deployed. This is an autocratic intrusion that is no different from measures in China, yet introduced under the guise of democracy.
- Weak Control Mechanisms: Exceptions to the approval processes and the possibility of post-authorization pose the risk of abuse and insufficient oversight. In urgent cases, authorization can be obtained retroactively within 24 hours, making preventive control nearly impossible. But even with the 24 hours, the term 'should' is still used: 'Furthermore, the law enforcement authority should apply for such authorization in such cases and provide reasons why it could not apply earlier, immediately, but no later than within 24 hours.' So, there are no sanctions at all if this 24-hour period is violated. And even in the case that authorization is denied, it is once again only stated: 'If such authorization is denied, the use of real-time biometric identification systems associated with this authorization should be stopped immediately.' Law enforcement authorities are not courts, but rather the police, Federal Criminal Police Office (BKA), State Criminal Police Office (LKA), public prosecutors, customs, and tax investigation authorities.
Sections 32-35 of the EU AI Act contain all these regulations. Read the full text here.
The Planned EU Asset Registry: A Step Towards Further Surveillance?
- Monitoring of Cash Transactions: From 3,000 euros onwards, seller and buyer data must be captured. Cash transactions over 10,000 euros are entirely prohibited. These measures open the door to comprehensive surveillance of all citizens' financial transactions. Source.
- Asset Registry: The registry aims to capture all assets of all EU citizens, with a threshold of 200,000 euros being discussed. However, this limit is misleading as all cash transactions from 3,000 euros are already recorded. Thus, in effect, every citizen is monitored, amounting to comprehensive digital control. Source.
Conclusion These developments suggest that the EU is on the path to becoming a surveillance state, no different from the measures of authoritarian regimes. This contradicts the democratic principles and the rights of freedom that the EU should be protecting. It is time to critically question these measures and prioritize the protection of civil rights.
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